«Alles Fassade»

Montag, 1. Oktober 2018–Dienstag, 2. Oktober 2018

Plakat «Alles Fassade»

«Alles Fassade»athur#12

Einen Einblick in die Ausstellung vom 8.–23. September 2018 zeigt das Video von Hanes Sturzenegger.

«Alles Fassade»: Wenn ein Dorf ein Kunstwerk war

Eine Scheune mit Spiegelstreifen eingekleidet, die weit oberhalb von Krinau den Himmel, vorüberziehende Wolken, Wiesen und das Dorf spiegeln; der Eumel, ein ausgedienter, farbigschillender Kran, der versteckt hinter der alten Sägerei in den Himmel ragt: Zwei Kunstwerke bleiben Krinau von der Ausstellung «Alles Fassade» erhalten.

Zeugen eines vergänglichen Kunstprojekts, das während zwei Wochen den 21 Kunstschaffenden aus der ganzen Schweiz das Dorf öffnete, Initianten und grosse Teile der Bevölkerung für eine gemeinsame Idee zusammenschweisste und hunderte Besucherinnen und Besucher ins Toggenburger Dorf führte.

Eine Idee wird zum gemeinsamen Projekt
Die Kunsthalle[n] Toggenburg will zeitgenössische Kunst an aussergewöhnlichen Orte zeigen, ausserhalb von Mauern, damit sich Kunst in der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Schauplatz entwickelt und im Austausch mit der Umgebung und den Menschen entsteht.

In Krinau ist das auf einzigartige Weise gelungen. Die Bereitschaft des Vereins Krinau aktiv sich auf das Ausstellungskonzept «Alles Fassade» einzulassen und bei der Umsetzung die Organisatoren zu unterstützen bildete die Basis des Gelingens. In der Folge wählte der Vorstand der Kunsthalle[n] die Kunstschaffenden und ihre Fassadenprojekte aus und vermittelte den Kontakt zu den jeweiligen Hausbesitzern. Aufbau der Kunstwerke, Rahmenprogramm, Infostelle für die Ausstellung und Kunstvermittlung für Schülerinnen und Schüler waren das Resultat engagierter Zusammenarbeit der Kunstschaffenden, der Organisatoren und der Bevölkerung von Krinau.  Jeder und jede fühlte sich ein wenig verantwortlich, brachte eine Idee ein, legte Hand an, so dass ein gemeinsames Projekt entstehen konnte.

Vorübergehendes hinterlässt Spuren
Für zwei Wochen war Krinau ein Kunstwerk, das idyllische Toggenburger Dorf mit seinen malerischen Fassaden, schmucken Vorgärten, bodenständigen Bauernhäusern und Neubauquartieren. Wer im Dorf wohnt, konnte sich durch die Gestaltung der eigenen oder einer Fassade in der Nachbarschaft, durch die direkte Betroffenheit als Teil des Projekts erleben.

Wer durch die Ortschaft spazierte, folgte einer Freiluftgalerie gestalteter und bespielter Fassaden – seien es die flatternden, halbtransparenten, farbigen Stoffbahnen an den Fenstervordächern, der Rettungsring am Kirchturm, die Fassaden-Postkarten an der Eternitfassade, die Rolltreppe ins eventuelle Nichts, die kobaltblaue Mauer oder die schwarzen, weissen und roten kreisrunden Bemalungen, die den Blick ins Innere einer Scheue suggerieren. Wer diesen Fassadenweg auf sich nahm, entdeckte ein temporär neues Ortsbild, erschaffen durch die Interventionen der Kunstschaffenden im alltäglichen Raum des Dorflebens.
Vielleicht bleiben doch mehr als Spiegelscheune, Punkte und Eumel vom Krinauer Projekt zurück – für die Kunsthalle[n] Toggenburg ganz sicher das Gefühl einer rundum gelungenen, sehr gut besuchten Ausstellung, die dank der Mitwirkung Krinaus möglich geworden ist.

 

Zum Programm

Die mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler mit ihren Projekten

 

Herzlichen Dank an alle Krinauerinnen und Krinauer, die sich für das Kunstprojekt engagieren.

Die weitere Unterstützung für «Alles Fassade»:

    KRINAU AKTIV

STIFTUNG FÜR
OSTSCHWEIZER
KUNSTSCHAFFEN

ARNOLD BILLWILLER STIFTUNG

 

 

 

 

Über das Projekt «Alles Fassade» arthur#12 – Für das aktuelle Projekt arbeitet die Kunsthalle[n] Toggenburg mit dem Verein «Krinau aktiv» zusammen und macht das idyllische Toggenburger Dorf mit seinen malerischen Fassaden, schmucken Vorgärten, bodenständigen Bauernhäusern und Neubauquartieren zum Schauplatz vorübergehender Kunst.

Alles Fassade: die Idee – Projektionsfläche für Kunst bilden Fassaden im Dorf – verschieden in Grösse, Form und Farbe, Material und Beschaffenheit. Wer durch die Gemeinde geht, soll einer Freiluftgalerie gestalteter, bespielter und beschallter Fassaden folgen und ein temporär neues Ortsbild erleben, erschaffen durch die Interventionen der Künstler/innen. Malerei, Installationen, Performances oder Projektionen im alltäglichen Raum des Dorflebens.

Wer im Dorf wohnt, wird Teil des Projekts durch die Gestaltung der eigenen oder einer Fassade in der Nachbarschaft. Der Austausch über «Kunst» im weiteren Sinn erfolgt über den Gartenzaun hinweg. Die Auseinandersetzung und Identifizierung mit einem modernen Kunstwerk findet in der Bevölkerung durch die direkte Betroffenheit statt.

Das Konzept «Alles Fassade»

Alles Fassade: die Kunstschaffenden – Die Auswahl der mitwirkenden Künstler/innen erfolgt mittels eines Projektwettbewerbs. Für die Mitwirkung gibt die Kunsthalle[n] den Kunstschaffenden mit dem Thema «alles Fassade» den weitgefassten Rahmen vor. Als einzige Einschränkung gilt, dass die einzelnen Fassaden wieder in ihre Ursprünglichkeit zurückgeführt werden müssen.

 

 

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