The legendary arthur

Am Anfang war die Industriebrache

Als die Firma Heberlein in Wattwil anfangs dieses Jahrtausends ihre industrielle Produktion einstellte, fanden an Kunst interessierte Kreise im Toggenburg eine Shedhalle, die sich ausgezeichnet eignete für Kunstausstellungen. Der Verein Kunsthalle Wattwil wurde gegründet. Die leerstehende Shedhalle konnte als Experiment für einen Monat benutzt, eine Kunstaustellung mit grossen Namen der Schweizer Kunstszene im Jahre 2006 realisiert werden. Das Interesse an der Ausstellung war gross, die Ausstellung mit kulturellem Rahmenprogramm ein Erfolg.

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Gespräche über Miete oder Kauf der Shedhalle fruchteten nicht. Gleichzeitig beschloss der Vorstand, das Konzept über die Art, wie jetzige Kunst im Toggenburg in Zukunft präsentiert werden könnte, zu ändern. Das Toggenburg soll keine Kunsthalle im eigentlichen Sinne erhalten, sondern alljährlich im Herbst soll eine grosse Kunstausstellung an wechselnden, außergewöhnlichen Orten im Toggenburg durchgeführt werden. Die Idee der Kunsthalle ist also die Wanderschaft, das Herumziehen. Die Kunst geht hinaus in die Dörfer, verlässt die Halle, die oft als Elfenbeinturm wahrgenommen wird, ermöglicht der Kunst ganz neue Wirkungen in ungewohnten Umgebungen und setzt die Kunst in Beziehung dazu. Im Toggenburg entstehen und erlöschen so jährlich neue Kunsthallen. Die Kunst «nomadisiert». Der Verein Kunsthalle mutiert zum Verein Kunsthalle[n]Toggenburg.

 

Arthur ante portas

Für den Ausstellungszyklus wurde ein Name gesucht. arthur wurde geboren: ein Kunstwort, gebildet aus Art und Thur. Also Kunst im Thurtal. Oder Kunst auf Tour.

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Mythenbildung

Arthur ist aber auch ein Männername. Er ist unser Kunstnomade, unser Maskottchen, das personifizierte Kunstprojekt, unsere Kunst- und Kultfigur. Im Internet haben wir für arthur einen Wohnwagen gefunden. Mit diesem zieht er nun durch das Tal, von Kunstausstellung zu Kunstausstellung. Von Standplatz zu Standplatz. Und wirbt so für den Event. Als wir für den Wohnwagen eine Zulassung beantragen wollten, zeigte es sich, dass sich dieser Wohnwagen illegal, also ohne Einreisepapiere, im Toggenburg aufhält. So wurde arthur zum Nomaden «sans papiers». Das passt aber ganz gut zu unserm Kunstverständnis,  wonach Kunst durchaus auch subversiv sein soll.